Ausbildereignungsprüfung: Ein umfassender Leitfaden

Die Ausbildereignungsprüfung, auch Prüfung zum Ausbilderschein, ist ein entscheidender Schritt für alle, die in Deutschland ausbilden wollen. Sie ist eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung, die sicherstellt, dass die Ausbilderinnen und Ausbilder über die notwendigen pädagogischen und fachlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung junger Menschen verfügen.

Dieser umfassende Leitfaden zur Ausbildereignungsprüfung soll Ihnen einen detaillierten Überblick über den gesamten Prozess geben. Von den Voraussetzungen und Kosten über die Vorbereitung und Durchführung der Prüfung bis hin zu den Bewertungskriterien und dem Nutzen der Prüfung.

Zusammenfassung: 7 Fakten über die Ausbildereignungsprüfung

  1. Die Ausbildereignungsprüfung ist in Deutschland eine gesetzliche Anforderung zur Überprüfung der Fähigkeiten von Ausbildern.
  2. Es gibt keine Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung.
  3. Die Kosten für die Prüfung variieren je nach Kammer zwischen 200 Euro und 300 Euro.
  4. Vorbereitungskurse und Online-Ressourcen können bei der Vorbereitung helfen.
  5. Die Prüfung besteht aus schriftlichen Multiple-Choice-Fragen und einer mündlichen bzw.  praktischen Prüfung.
  6. Die mündliche Prüfung testet die kommunikativen Fähigkeiten und die Fähigkeit zur effektiven Vermittlung von Ausbildungsinhalten.
  7. Die praktische Prüfung erfordert die Planung und Durchführung einer Ausbildungseinheit.

Die Voraussetzungen für die Ausbildereignungsprüfung: Wer kann den Ausbilderschein machen?

Für die Ausbildereignungsprüfung gibt es kein Zulassungsvoraussetzungen. Jede Person kann sich zur Prüfung anmelden und den Ausbilderschein absolvieren.

Der Ausbilderschein berechtigt noch nicht automatisch dazu, auch ausbilden zu dürfen. Um ausbilden zu dürfen, müssen Sie zusätzlich zum Ausbilderschein für die Berufe, die Sie ausbilden möchten, entweder selbst eine abgeschlossene Ausbildung oder Studium oder eine mehrjährige Berufserfahrung haben. Den Ausbilderschein benötigen Sie aber immer.

Darüber hinaus sind pädagogische Kenntnisse und Erfahrungen wünschenswert, aber an sich kein Muss. In diesem Zusammenhang bieten sich zum Beispiel Weiterbildungen im Bereich der Erwachsenenbildung oder der Didaktik an.

Neben diesen fachlichen Anforderungen sollten Ausbilder auch bestimmte persönliche Eigenschaften mitbringen. Dazu gehören Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Einfühlungsvermögen.

Denn als Ausbilder ist es wichtig, nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Auszubildenden einzugehen.

Die Kosten der Ausbildereignungsprüfung

Die Kosten für die Ausbildereignungsprüfung können je nach Kammer, bei der Sie die Prüfung absolvieren, variieren. In der Regel können Sie jedoch mit Kosten zwischen 200 Euro und 300 Euro für die Prüfungsgebühr rechnen.

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Arbeitgeber bereit sind, diese Kosten zu übernehmen, insbesondere wenn sie einen Bedarf an qualifizierten Ausbildern haben.

Die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung: Wie Sie sich vorbereiten können!

Die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Strategie und den richtigen Ressourcen können Sie sich effektiv vorbereiten.

Hier sind einige Tipps:

Nehmen Sie an einem Vorbereitungskurs teil

Viele Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse für die Ausbildereignungsprüfung an. Diese Kurse können Ihnen helfen, die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben und sich mit dem Prüfungsformat vertraut zu machen.

Nutzen Sie Online-Ressourcen

Es gibt viele Online-Ressourcen, die Ihnen bei der Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung helfen können. Dazu gehören kostenlose Prüfungsfragen, Lernmaterialien und Foren, in denen Sie sich mit anderen Prüflingen austauschen können.

Planen Sie Ihre Lernzeit effektiv

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Lernzeit effektiv planen. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Zeit für die Vorbereitung einplanen und dass Sie regelmäßige Pausen einlegen, um Überarbeitung zu vermeiden.

Die schriftliche Ausbildereignungsprüfung: Ein Blick auf die Prüfungsfragen und erlaubte Hilfsmittel

Die schriftliche Ausbildereignungsprüfung besteht in der Regel aus einer Reihe von Multiple-Choice-Fragen zu verschiedenen Aspekten der Berufsausbildung. Die genauen Fragen können von Prüfung zu Prüfung variieren, umfassen aber in der Regel Themen wie Planung und Durchführung der Ausbildung, Beurteilung der Auszubildenden und rechtliche Aspekte der Ausbildung.

Als Hilfsmittel ist es in der Regel bei der schriftlichen Prüfung erlaubt, eine Gesetzessammlung zum Nachschlagen von Rechtstexten und gesetzlichen Regelungen zu verwenden. Sie sollten sich jedoch immer mit den spezifischen Regeln und Vorschriften Ihrer Prüfungseinrichtung vertraut machen, um sicherzugehen, dass Sie genau wissen, was erlaubt ist und was nicht.

Die mündliche Ausbildereignungsprüfung: Häufige Prüfungsfragen und Fehler, die Sie vermeiden sollten

Die mündliche bzw. praktische Prüfung teilt sich in zwei Bestandteile auf. Zunächst müssen Sie eine Ausbildungssituation Ihrer Wahl entweder in einem Rollenspiel praktisch durchführen oder alternativ im Rahmen einer Präsentation präsentieren. Anschließend werden Ihnen dazu in einem Fachgespräch Fragen von den Prüfern gestellt.

Häufige Prüfungsfragen im Fachgespräch:

  1. Wie würden Sie eine Ausbildungseinheit planen und durchführen?
  2. Wie würden Sie mit einem Auszubildenden umgehen, der Schwierigkeiten hat, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen?
  3. Wie würden Sie sicherstellen, dass alle Auszubildenden die Lernziele erreichen?
  4. Wie würden Sie mit Konflikten zwischen Auszubildenden umgehen?
  5. Wie würden Sie die Leistung eines Auszubildenden bewerten?

Fehler, die Sie vermeiden sollten:

  1. Unvorbereitet sein: Sie sollten sich gründlich auf die mündliche Prüfung vorbereiten und sicherstellen, dass Sie alle möglichen Fragen und Szenarien durchgegangen sind.
  2. Unklare Antworten geben: Ihre Antworten sollten klar und präzise sein. Vermeiden Sie es, um den heißen Brei herumzureden.
  3. Nicht auf die Frage antworten: Stellen Sie sicher, dass Sie die gestellte Frage direkt beantworten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was die Frage ist, fragen Sie nach.
  4. Negativität zeigen: Selbst wenn Sie mit einer schwierigen Frage konfrontiert werden, sollten Sie versuchen, positiv und lösungsorientiert zu bleiben.
  5. Mangelnde Professionalität: Sie sollten sich immer professionell verhalten und respektvoll mit dem Prüfer umgehen.

Die praktische Ausbildereignungsprüfung: Was Sie erwartet und wie Sie sich vorbereiten können

Die praktische Ausbildereignungsprüfung ist der letzte Teil der AEVO-Prüfung und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten als Ausbilder unter Beweis zu stellen. In dieser Prüfung werden Sie gebeten, eine Ausbildungseinheit zu planen und durchzuführen bzw. zu präsentieren.

Was Sie erwartet:

In der praktischen Prüfung werden Sie gebeten, eine Ausbildungseinheit zu einem bestimmten Thema zu planen. Sie müssen einen Ausbildungsplan (auch Unterweisungskonzept genannt) erstellen, der die Lernziele, die zu verwendenden Methoden und Materialien und die Art und Weise, wie Sie die Leistung der Auszubildenden bewerten werden, klar darlegen.

Nachdem Sie Ihren Ausbildungsplan erstellt haben, werden Sie gebeten, die Ausbildungseinheit dem Prüfungsauschuss vorzuführen oder Ihr Konzept alternativ zu präsentieren.

Wie Sie sich vorbereiten können:

  1. Üben Sie das Planen und Durchführen von Ausbildungseinheiten: Je mehr Erfahrung Sie mit der Planung und Durchführung von Ausbildungseinheiten haben, desto besser werden Sie in der praktischen Prüfung abschneiden.
  2. Nutzen Sie Ressourcen und Materialien: Es gibt viele Ressourcen und Materialien, die Ihnen bei der Planung und Durchführung von Ausbildungseinheiten helfen können. Nutzen Sie diese Ressourcen, um zu gewährleisten, dass Ihre Ausbildungseinheit effektiv und ansprechend ist.
  3. Bitten Sie um Feedback: Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihre Ausbildungseinheit vor anderen durchzuführen, bitten Sie um Feedback. Dies kann Ihnen helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen Sie sich verbessern können.

Fazit

Die Ausbildereignungsprüfung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ausbilderschein. Sie erfordert eine gründliche Vorbereitung und ein gutes Verständnis der Anforderungen und Erwartungen der Prüfung. Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung können Sie jedoch sicherstellen, dass Sie die Prüfung erfolgreich bestehen und als qualifizierter Ausbilder tätig werden können.

FAQ

Was ist die Ausbildereignungsprüfung?

Die Ausbildereignungsprüfung ist eine Prüfung, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer durchgeführt wird, um zu bestätigen, dass eine Person die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat, um Auszubildende in einem anerkannten Ausbildungsberuf auszubilden.

Wer kann die Ausbildereignungsprüfung ablegen?

Grundsätzlich kann jeder die Ausbildereignungsprüfung ablegen, der den Ausbilderschein erwerben möchte. Es gibt keine Zulassungsvoraussetzungen zu Prüfung. Der Ausbilderschein alleine berechtigt aber noch nicht automatisch dazu, auch ausbilden zu dürfen.

Wie läuft die Ausbildereignungsprüfung ab?

Die Ausbildereignungsprüfung besteht in der Regel aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil müssen die Prüflinge Multiple-Choice-Fragen beantworten, während im praktischen Teil eine Ausbildungssituation praktisch durchgeführt oder präsentiert wird und im Anschluss ein Fachgespräch stattfindet.

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Jasmin Link

Jasmin Link ist Gründerin & Geschäftsführerin der AEVO Akademie. Als Expertin für die Ausbildung der Ausbilder bereitet Sie Menschen mit einem Online-Ausbilderkurs auf den Ausbilderschein vor. Zusätzlich teilt sie ihr Wissen regelmäßig in Gastartikeln auf Fachblogs. Erfahren Sie hier mehr über den Autor oder nehmen Sie direkt Kontakt auf.

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