Wie wird man Ausbilder

In diesem Artikel werden wir den Ausbilderschein, auch bekannt als Ausbildereignungsschein oder AdA-Schein, im Detail unter die Lupe nehmen. Für alle, die Auszubildende betreuen und ausbilden wollen, ist dieser offizielle Nachweis in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben.

Er bestätigt, dass der Inhaber über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.

Im Folgenden wird dargestellt, wer Ausbilder werden kann, welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen dafür erforderlich sind und wie die Ausbildung zum Ausbilder abläuft.

Des Weiteren werden wir uns mit der Prüfung, den Kosten und den Förderprogrammen für den Ausbildereignungsschein sowie mit der Rolle und den Aufgaben eines Ausbilders befassen.

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick für alle, die daran interessiert sind, Ausbilder zu werden.

Zusammenfassung: 6 Fakten über den Weg zum Ausbilder

  1. Der Ausbilderschein bestätigt, dass der Inhaber qualifiziert ist, Auszubildende in Deutschland auszubilden.
  2. Jeder mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung kann Ausbilder werden, wenn er die AEVO-Voraussetzungen erfüllt.
  3. Ein guter Ausbilder benötigt Sozialkompetenz, Empathie, Geduld und Kommunikationsfähigkeit.
  4. Die Ausbildung zum Ausbilder dauert in der Regel ein bis sechs Monate und umfasst Theorie und Praxis.
  5. Die Ausbilderscheinprüfung besteht aus einem schriftlichen Teil und einem praktischen Prüfungsteil.

Was ist der Ausbilderschein?

Der Ausbildereignungsschein ist ein offizielles Zertifikat. Es bescheinigt, dass eine Person über die berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um Auszubildende in ihrem Bereich auszubilden.

Der Ausbildereignungsschein wird nach erfolgreichem Bestehen der Ausbildereignungsprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) ausgestellt.

Er bestätigt, dass der Inhaber sowohl die fachlichen als auch die pädagogischen Kompetenzen besitzt, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.

Wer kann Ausbilder werden?

Grundsätzlich kann jeder Ausbilder werden, der die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Diese Voraussetzungen sind in der Ausbildungseignungsverordnung (AEVO) geregelt.

Um als Ausbilder tätig werden zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Generell ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Bereich, in dem man ausbilden möchte, erforderlich. Zudem sollte man über einschlägige Berufserfahrung und pädagogische Fähigkeiten verfügen.

Aber auch Quereinsteigern wird ermöglicht, als Ausbilder tätig zu werden. In diesem Fall ist es wichtig, dass man seine fachlichen Kenntnisse nachweisen kann und diese durch entsprechende Fort- und Weiterbildungen ergänzt.

Erfahrungen in der Erwachsenenbildung oder im Unterrichten von Jugendlichen können hier von Vorteil sein. Des Weiteren sollten angehende Ausbilder über gute kommunikative Fähigkeiten verfügen und in der Lage sein, Inhalte verständlich und anschaulich zu vermitteln.

Persönliche Eignung

Zu den wichtigsten Eigenschaften eines guten Ausbilders zählen eine hohe Sozialkompetenz sowie Empathie und Geduld im Umgang mit Auszubildenden. Wer in der Lage ist, auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten seiner Schüler einzugehen, kann diese erfolgreich fördern und motivieren.

Auch die Fähigkeit zur Konfliktlösung und zur Kommunikation auf Augenhöhe sind unverzichtbar für einen erfolgreichen Ausbilder.

Neben diesen „Soft Skills“ spielt auch die eigene fachliche Kompetenz eine wichtige Rolle. Ein guter Ausbilder sollte über ein breites Wissen in seinem Fachgebiet verfügen und dieses praxisnah vermitteln können.

Die persönliche Eignung bezieht sich auf Ihre Charaktereigenschaften und Ihr Verhalten. Sie sollten verantwortungsbewusst, zuverlässig und in der Lage sein, mit jungen Menschen umzugehen.

Fachliche Eignung

Neben den notwendigen organisatorischen, administrativen und didaktischen Kompetenzen sollten Sie über ein ausgezeichnetes Fachwissen verfügen. Dies ist vordergründig dann wichtig, wenn es um die Vermittlung von komplexen Lerninhalten geht.

Sollten Sie bis jetzt nicht über die erforderliche Berufserfahrung verfügen, können Sie sich mit Weiterbildungskursen oder speziellen Seminaren auf das Thema vorbereiten. Auch Online-Kurse oder Fernstudien sind eine vielversprechende Möglichkeit, um sich auf die Tätigkeit als Ausbilder vorzubereiten.

Die fachliche Eignung gemäß der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) gilt als erfüllt, wenn der Ausbilder entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium im gewünschten Ausbildungsberuf oder einem fachlich ähnlichen Bereich vorweisen kann. Alternativ zählt auch eine mehrjährige Berufserfahrung, die mindestens dem Anderthalbfachen der regulären Ausbildungszeit des Ausbildungsberufs entspricht.

Die Ausbildung von Ausbildern

Um als Ausbilder tätig zu werden, ist der Besitz des Ausbilderscheins notwendig. Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Art und Weise der Vorbereitung, insbesondere dem Besuch eines Vorbereitungskurses und beträgt in der Regel jedoch zwischen einem und sechs Monaten. Inhaltlich setzt sich die Ausbildung aus verschiedenen Modulen zusammen, die sowohl theoretische als auch praktische Elemente beinhalten.

Zu den theoretischen Inhalten gehören unter anderem rechtliche Grundlagen, pädagogische Konzepte sowie Methoden der Didaktik und Methodik.

Die praktischen Module umfassen unter anderem das Erstellen von Ausbildungsplänen, das Durchführen von Unterweisungen sowie das Bewerten von Lernfortschritten.

Wichtig bei der Auswahl einer Bildungseinrichtung ist es, auf eine ausreichende Kompetenz im Bereich der Ausbildung der Ausbilder seitens des Anbieters zu achten.

Die Prüfung

Die Prüfung besteht aus zwei Teilen: einem schriftlichen und einem praktischen Prüfungsteil.

Der schriftliche Teil

In der schriftlichen Prüfung müssen die Teilnehmer ihr theoretisches Wissen rund um die Themen über die Ausbildungsthemen wie z. B. rechtliche Rahmenbedingungen, Ausbildung planen und durchführen oder Beurteilungsgespräch führen unter Beweis stellen. Dieser Teil der Prüfung besteht normalerweise aus Multiple-Choice-Fragen.

Der praktische Teil

Die praktische Prüfung besteht aus zwei Teilen, die zeitlich nacheinander erfolgen: Der Präsentation oder Durchführung einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch.

Präsentation oder Durchführung einer Ausbildungssituation

Im Vorfeld der Prüfung erstellt der Prüfling ein Unterweisungskonzept. Darin beschreibt er, wie er einen Auszubildenden im Unternehmen zu einem Thema seiner Wahl unterweisen würde, inkl. der konzeptionellen Planung (Rahmenbedingungen wie Uhrzeit der Unterweisung etc.). Dieses Konzept präsentiert der Prüfling in der Prüfung oder er führt die Unterweisung alternativ in Form eines Rollenspiels durch.

Fachgespräch

Anschließend erfolgt ein Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss, in dem der Prüfling Fragen zu seinem Konzept und seiner Präsentation bzw. Durchführung beantworten muss.

Die Prüfung wird von der zuständigen Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer durchgeführt. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung erhalten die Teilnehmer den Ausbilderschein.

Kosten und Förderprogramme für den Ausbilderschein

Die Kosten für den Ausbilderschein können je nach Anbieter und Region variieren. In der Regel muss man mit Kosten zwischen 500,– Euro und 1.500,– Euro rechnen.

Glücklicherweise gibt es verschiedene Förderprogramme, die diese Kosten des Ausbilderscheins reduzieren können. So bieten beispielsweise einige Bundesländer Zuschüsse an oder es gibt spezielle Bildungsgutscheine, die für die Weiterbildung genutzt werden können. Auch Arbeitgeber können unter Umständen bereit sein, die Kosten für den Ausbilderschein zu übernehmen.

Die Rolle und Aufgaben eines Ausbilders

Ausbilder sind für die erfolgreiche Planung, Organisation und Durchführung einer Ausbildung verantwortlich. Sie müssen gewährleisten, dass die Auszubildenden alle Kompetenzen erwerben, die sie benötigen, um ihre Ausbildung erfolgreich abschließen zu können. Gleichzeitig sind sie für die Unterstützung der Lernenden in ihrer sozialen und beruflichen Entwicklung verantwortlich.

Ein Ausbilder sollte in der Lage sein, Ausbildungsunterlagen zu planen und zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Lernenden entsprechen. Er muss auch in der Lage sein, Inhalte effektiv anzuwenden, zu präsentieren und Prüfungsformate zu entwickeln.

Darüber hinaus muss ein Ausbilder befähigt sein, bei allgemeinen Problemen im Lernprozess zu helfen. Er sollte bereit sein, Fragen der Auszubildenden zu beantworten und ihnen bei schwierigen Themen oder Konzepten zu helfen. Ein guter Ausbilder wird versuchen, das Interesse des Lernenden an bestimmten Themen zu wecken oder ihn zum Nachdenken anzuregen.

Fazit

Der Weg zum Ausbilderschein ist ein klar strukturierter Prozess, der sowohl persönliche als auch fachliche Kompetenzen erfordert. Das Zertifikat, das nach einer speziellen Ausbildung und einer umfassenden Prüfung erworben wird, ist der Nachweis dafür, dass der Inhaber über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um in seinem Fachgebiet ausbilden zu können.

Die Ausbilderausbildung umfasst theoretische und praktische Aspekte. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Entstehende Gebühren für den Ausbildereignungsschein sind je nach Anbieter und Region unterschiedlich, aber es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, die bei der Reduzierung der Kosten helfen können.

FAQ

Was ist der Ausbilderschein?

Der Ausbilderschein, auch AdA-Schein genannt, ist ein offizielles Zertifikat in Deutschland, das bestätigt, dass der Inhaber die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, um Auszubildende auszubilden.

Wer kann Ausbilder werden?

Jeder mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung, der die Voraussetzungen der Ausbildungseignungsverordnung (AEVO) erfüllt, kann Ausbilder werden.

Wie wird man Ausbilder?

Um Ausbilder zu werden, ist der Besitz des Ausbilderscheins notwendig. Zusätzlich wird der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung, eines abgeschlossenen Studiums oder einer ausreichenden Berufserfahrung benötigt.

Wie sieht die Prüfung für den Ausbilderschein aus?

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung erhält man den Ausbilderschein.

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