Ausbildereignungsprüfung – so bestehen Sie die Prüfung

Wer in Deutschland als Ausbilder tätig sein möchte, muss die Ausbildereignungsprüfung absolvieren und bestehen. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Prüfung zum AEVO-Schein ist inhaltlich komplex und setzt eine gute Vorbereitung seitens der Teilnehmer voraus. 

Unser AEVO Ausbilder-Komplettkurs umfasst als explizite Weiterbildung für angehende Ausbilder alle Inhalte, die für die Prüfung relevant sind, und stellt damit eine umfangreiche AEVO Prüfungsvorbereitung dar.

AEVO Komplettkurs für Ausbilder

Was ist die Ausbildereignungsprüfung?

Die Anforderungen an Ausbilder in Deutschland sind hoch und umfassen 

  • neben einem breiten fachlichen Know-how 
  • auch berufs- und arbeitspädagogische Fähigkeiten. 

Der Gesetzgeber hat den Ausbilderschein als einheitliche Qualifikation definiert, um bundesweit die Anforderungen an Ausbilder zu vereinheitlichen und einen hohen Standard zu gewährleisten

Um aber tatsächlich auch ausbilden zu dürfen, genügt der Ausbilderschein nicht. IHK und andere branchenabhängige Dachorganisationen müssen ebenso die persönliche sowie die fachliche Eignung des zukünftigen Ausbilders prüfen. 

Die fachliche Eignung kann etwa durch eine 

  1. abgeschlossene Berufsausbildung im gewünschten Ausbildungsberuf 
  2. oder mehrjährige Berufserfahrung darin nachgewiesen werden. 

Außerdem muss die Eignung der Unternehmen als Ausbildungsbetrieb überprüft und bestätigt werden. Erst dann kann die Ausbildungstätigkeit aufgenommen werden.

Das wird die Ausbildereignungsprüfung kosten

Bei den Vorbereitungen zur Ausbildereignungsprüfung spielen die Ausbilderschein Kosten eine wichtige Rolle. Abhängig von der Kammer, wo die Prüfung absolviert wird, fällt eine Gebühr zwischen 200 und 300 Euro an. 

Voraussetzungen für den Ausbilderschein

Für den AdA-Schein und die Teilnahme an der Prüfung bestehen keine Zulassungsvoraussetzungen. Jede Person kann demnach an der Prüfung teilnehmen und den AdA-Schein erhalten. 

AEVO-Hinweis: Dieser berechtigt allerdings nicht automatisch, auch tatsächlich als Ausbilder tätig werden zu dürfen. 

Der Ausbilderschein ist lediglich eine Ausbildungsbefähigung. Die Ausbildungsberechtigung wiederum erhalten Personen, wenn sie ihre fachliche Eignung nachweisen.

Wie läuft die Ausbildereignungsprüfung ab?

Die Ausbildereignungsprüfung setzt sich generell aus zwei Teilen zusammen. Zum einen muss hier die schriftliche Prüfung genannt werden. Hier sieht die IHK bei der AEVO-Prüfung eine Zusammenstellung von diversen fallbezogenen Aufgaben vor. 

Der schriftlichen Prüfung schließt sich eine mündliche AEVO Prüfung an. Hier müssen die angehenden Ausbilder eine bestimmte Ausbildungssituation präsentieren und ein AEVO Fachgespräch absolvieren. 

AEVO-Hinweis: Beides ist zeitlich auf maximal 15 Minuten begrenzt, sodass sich eine mündliche Gesamtprüfungsdauer von höchstens 30 Minuten ergibt. 

Die berufstypische Situation, die in der Ausbildereignungsprüfung behandelt wird, darf von jedem Prüfling individuell ausgewählt und festgelegt werden. 

So läuft die praktische Ausbildereignungsprüfung ab

Die Kernaufgabe der Prüfung ist es, eine Ausbildungseinheit nicht nur zu planen, sondern diese entweder auch durchzuführen oder zumindest zu präsentieren

Zu den anfallenden Aufgaben gehört: 

Die gewählte Ausbildungssituation muss im Zuge der praktischen AEVO Prüfung dem Prüfungsausschuss vorgeführt werden. Alternativ ist auch eine AEVO Präsentation des Konzepts möglich. 

Wie viele Fragen gibt es bei der Ausbildereignungsprüfung?

Die schriftliche Prüfung besteht immer aus 80 Multiple-Choise-Fragen, für deren Beantwortung Prüflinge 180 Minuten Zeit haben. Beim Multiple-Choice-Konzept müssen keine aufwendigen Antworten formuliert, sondern lediglich die Richtigen ausgewählt werden.

Die für den AdA-Schein ausgewählten Prüfungsfragen umfassen sämtliche Themen, die sowohl für die Planung als auch für die Durchführung der Ausbildung relevant sind. 

Darüber hinaus spielen Themen wie die richtige Beurteilung mit Beurteilungsbogen der Auszubildenden eine Rolle. Natürlich werden in der Ausbildereignungsprüfung ebenso rechtliche Aspekte der Ausbildung berücksichtigt. 

Welche Fragen werden bei der Ausbildereignungsprüfung gestellt?

Auch wenn die für den AdA-Schein ausgewählten Prüfungsfragen variieren, gibt es einige, die berufsübergreifend immer wieder in den Prüfungen auftauchen. Sie beziehen sich insbesondere auf rechtliche Themen der Ausbildung. 

Sechs häufige Prüfungsfragen sind: 

  1. Zurzeit werden Ihre Auszubildenden in verschiedenen Werkstätten direkt an der Produktion ausgebildet. Welchen Vorteil hat das?
  2. Wo finden Sie Regelungen zur Arbeitszeit?
  3. Die Dauer der Ausbildung kann für verschiedene Berufe unterschiedlich sein. Nach welcher Rechtsgrundlage richtet sich die Dauer der Ausbildung?
  4. Sonny Sunshine hat eine tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden. Wie hoch ist der Pausenanspruch und wie lang muss die Pause mindestens sein?
  5. Wer wählt die Jugend- und Auszubildendenvertretung?
  6. In welchem Abstand wird die Vertretung der Jugendlichen und Auszubildenden gewählt? 

Zu allen Prüfungsfragen werden Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Die genaue Anzahl variiert und kann beispielsweise bei vier oder auch acht Antworten liegen. Das ist je Frage sehr unterschiedlich. 

Bei der schriftlichen Prüfung sind einige Hilfsmittel zugelassen, an denen sich angehende Ausbilder bedienen können. Hierbei handelt es sich um Gesetzessammlungen, in denen Rechtstexte einfach nachgeschlagen werden können. 

Der Zeitaufwand kann hier mitunter hoch sein, weshalb es im Voraus wichtig ist, sich mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen und gut vorbereitet zu sein.

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Wie bereite ich mich auf die Ausbildereignungsprüfung vor?

Eine gute Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung ist das A und O. Aufgrund der Komplexität der Prüfung und der Zusammensetzung aus mehreren Teilen ist es in jedem Fall ratsam, einen AEVO-Vorbereitungskurs zu absolvieren

Weiterhin sollte ausreichend Lernzeit für die AEVO-Prüfung eingeplant werden. Wie genau die Vorbereitung erfolgt, ist dem Prüfling selbst überlassen. Dabei stellt sie immer eine Herausforderung dar, denn in der Regel muss sie berufsbegleitend erfolgen. 

  • Nehmen Sie an einem Vorbereitungskurs teil: Ein Vorbereitungskurs zielt darauf ab, die Prüflinge mit sämtlichen Themen vertraut zu machen, die bei der Ausbildereignungsprüfung eine zentrale Rolle spielen.

    Überdies geben sie nicht nur thematisch einen Einblick in die Prüfung. Sie machen die angehenden Ausbilder ebenso mit dem Prüfungsformat vertraut. Dabei finden sowohl mündliche als auch schriftliche Bestandteile Beachtung. 
  • Nutzen Sie Online-Ressourcen: Wichtige Hilfestellungen liefern ebenso die bereitstehenden Online-Ressourcen. Gerade, wer nicht an einem AEVO Vorbereitungskurs teilnehmen möchte, findet im Internet etwa Übersichten mit ersten Prüfungsfragen zum Üben.

    Ansonsten stehen Lernmaterialien für die Prüfung bereit. In Foren bietet sich zudem die Gelegenheit, in den Austausch mit anderen Prüflingen zu gehen. Gerade der Erfahrungsaustausch bringt oftmals neue Impulse, die sich bei der Ausbildereignungsprüfung auszahlen. 
  • Planen Sie Ihre Lernzeit effektiv: Die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung braucht einiges an Zeit. Daher ist es wichtig, rechtzeitig mit der Planung und Vorbereitung zu beginnen.

    Insbesondere der Aspekt, dass die Vorbereitung berufsbegleitend erfolgen muss, stellt eine Herausforderung dar. 
  • Nutzen Sie Beratungsangebote: Auch wenn der grundlegende Ablauf der Ausbildereignungsprüfung standardisiert ist, kann es vor allem bei den Details und der inhaltlichen Gestaltung zu Abweichungen zwischen den prüfungsdurchführenden Kammern kommen. Hier kann es ratsam sein, Beratungsangebote im Voraus zu nutzen.
  • Testen Sie Ihr Wissen in Prüfungsfragen: Die schriftliche Ausbildereignungsprüfung basiert auf einem Multiple-Choise-Konzept. Was sich zu Beginn sehr einfach anhört, hat einige Tücken, die berücksichtigt werden müssen.

    Vor allem die Präsentation der verschiedenen Antworten sorgt für Verwirrung und erschwert mitunter die Auswahl. Daher ist es empfehlenswert, dieses Frageformat zu trainieren. 

  • Üben Sie Ihre Präsentation: Im praktischen Prüfungsteil müssen Sie in ein Rollenspiel schlüpfen oder Ihre Inhalte ansprechend präsentieren. Beides sollten Sie vorab trainieren.

    Gehen Sie dabei in die Offensive und bewältigen Sie die Vorbereitung vor dem Publikum. Hier können Sie mitunter auch direkt Feedback erhalten. 

Fehler, die Sie bei der Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung vermeiden sollten

Eine gute Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung ist wichtig, denn nur so können Sie den zahlreichen Aufgaben auch gerecht werden. Es gibt einige Fehler, die sich im Voraus vermeiden lassen und die Chancen auf ein angemessenes Ergebnis signifikant verbessern. 

Folgende Fehler lassen sich vorab vermeiden: 

  • Mangelnde Vorbereitung: Wer zu spät oder gar nicht mit der Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung durch Lerneinheiten beginnt, wird dies auch beim Prüfungsergebnis bemerken. Vor allem die vielen rechtlichen Themen stellen ohne ausreichende Vorbereitung eine Herausforderung dar.
  • Weniger konkrete Antworten: Vermeiden Sie schwammige Antworten in der mündlichen Prüfung. Treten Sie hier immer klar auf und formulieren Sie Ihre Antworten so, dass sie sich nicht infrage stellen lassen.
  • Gehen Sie auf Fragen ein: Der mündliche Prüfungsteil lebt gewissermaßen von einem Austausch zwischen Prüfling und Prüfern. Greifen Sie daher Fragen unbedingt auf und beantworten Sie diese.
  • Zeigen Sie sich positiv: Während der Ausbildereignungsprüfung befinden Sie sich in einer Ausnahmesituation. Dies sollten Sie aber nicht unbedingt zeigen. Bewahren Sie Ihre Positivität auch dann, wenn Sie auf schwierige Fragen eingehen müssen.
  • Bleiben Sie professionell: Ganz egal, mit welchen Fragen und Aufgaben Sie konfrontiert werden, sollten Sie immer professionell bleiben. Gehen Sie respektvoll auf die Prüfer ein, zeigen Sie sich aber auch selbstbewusst.

AEVO Komplettkurs für Ausbilder

Fazit

Die AEVO-Prüfung setzt eine gute und genaue Vorbereitung voraus. Nutzen Sie hierfür spezielle Vorbereitungskurse, die Sie nicht nur mit den unterschiedlichen Themen, sondern auch mit dem generellen Ablauf der Prüfung vertraut machen und Ihnen hier die Angst nehmen können. 

Die AEVO-Lerninhalte umfassen sowohl rechtliche Themen als auch fachspezifische Inhalte. Besondere Aufmerksamkeit sollte während der Vorbereitung die praktische Prüfung genießen, bei der Sie entweder in einem Rollenspiel vor den Prüfern überzeugen oder Ihr Thema ansprechend mündlich präsentieren müssen. 

FAQ zur Ausbildereignungsprüfung

Abschließend finden Sie im FAQ eine Zusammenstellung häufiger Fragen, sodass Sie sich vollumfänglich zur Ausbildereignungsprüfung informieren können. 

Wie schwer ist die Ausbildereignungsprüfung?

Eine pauschale Antwort über den Schwierigkeitsgrad der Ausbildereignungsprüfung ist nicht möglich, da hier verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

Die Durchfallquote bei der Ausbildereignungsprüfung, ist aber sehr überschaubar. Generell ist eine gute Vorbereitung empfehlenswert, auch um selbstbewusst in der Prüfung aufzutreten. 

Kann man bei der Ausbildereignungsprüfung durchfallen?

Wie bei jeder anderen Prüfung besteht auch bei der Ausbildereignungsprüfung das Risiko durchzufallen. Umso wichtiger ist es, sich vorab gut vorzubereiten.

Wer nicht pünktlich zur Prüfung erscheint, ist mitunter ebenso durchgefallen. Wer die Ausbildereignungsprüfung nicht positiv abschließt, bekommt aber die Chance, diese nachzuholen. 

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Jasmin Link

Jasmin Link ist Gründerin & Geschäftsführerin der AEVO Akademie. Als Expertin für die Ausbildung der Ausbilder bereitet Sie Menschen mit einem Online-Ausbilderkurs auf den Ausbilderschein vor. Zusätzlich teilt sie ihr Wissen regelmäßig in Gastartikeln auf Fachblogs. Erfahren Sie hier mehr über den Autor oder nehmen Sie direkt Kontakt auf.
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