Ausbilderschein Voraussetzungen: So werden Sie Ausbilder!

Nicht jeder darf automatisch ausbilden, denn für die Rolle des Ausbilders gelten bestimmte gesetzliche Voraussetzungen. Nur wer diese erfüllt, erhält von der zuständigen Kammer (z. B. Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)) die offizielle Genehmigung, Auszubildende im eigenen Betrieb zu betreuen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie in der Gastronomie als Koch tätig sind, im Einzelhandel arbeiten oder einer anderen Branche angehören: Hier erfahren Sie übersichtlich und klar, welche Voraussetzungen Sie für den Ausbilderschein benötigen und was es rechtlich zu beachten gibt, wenn Sie den Ausbilderschein machen wollen.

Wozu brauchen Sie den Ausbilderschein?

Beim Ausbilderschein bzw. AdA-Schein (manchmal auch Ausbildereignungsschein genannt) verhält es sich ähnlich wie bei anderen Scheinen.

Möchten Sie allein tauchen gehen, benötigen Sie einen Tauchschein.

Möchten Sie ein Fahrzeug fahren, brauchen Sie den dazu passenden Führerschein.

Und möchten Sie Ausbilder sein und Auszubildende ausbilden, müssen Sie den Ausbilderschein haben.

Der Ausbilderschein ist also eine Voraussetzung dafür, von der zuständigen Kammer (z. B. IHK oder HWK) die offizielle Erlaubnis zu bekommen, Auszubildende in Ihrem Betrieb ausbilden zu dürfen.

Welche Voraussetzungen gelten für den Ausbilderschein? 

„Wer kann Ausbilder werden?“

Ein häufiges Missverständnis ist, dass man bestimmte Vorbedingungen erfüllen muss, um die Ausbildereignungsprüfung (AEVO) ablegen zu können. Tatsächlich gilt:

Die AEVO-Prüfung (sowohl schriftlich als auch praktisch) darf jeder Interessierte ablegen, unabhängig von Berufserfahrung oder Bildungshintergrund.

Jedoch reicht der Besitz des AdA-Scheins allein nicht aus, um eigenständig auszubilden. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) § 28 schreibt nämlich weitere Voraussetzungen für das tatsächliche Ausbilden vor:

  • Persönliche Eignung: Diese wird überprüft, um sicherzustellen, dass der angehende Ausbilder etwa keine Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz oder erhebliche Straftaten begangen hat.
  • Fachliche Eignung: Diese liegt vor, wenn Sie über eine entsprechende fachliche Qualifikation verfügen, beispielsweise durch einen Berufsabschluss und entsprechende Berufserfahrung.

Die zuständige Kammer entscheidet nach diesen Kriterien individuell, ob Sie sowohl persönlich als auch fachlich geeignet sind, Auszubildende in Ihrem Betrieb auszubilden. Erfüllen Sie diese Kriterien, steht Ihrer Tätigkeit als Ausbilder nichts im Wege.

Was kostet der Ausbilderschein?

Die Kosten für den Ausbilderschein variieren je nach Anbieter und Region. In der Regel belaufen sich die Gebühren für Vorbereitungskurse inklusive Prüfungsgebühren auf etwa 400 bis 800 Euro. Dabei unterscheiden sich Online-Kurse und Präsenzveranstaltungen preislich kaum. Zusätzlich fallen Prüfungsgebühren an, die zwischen 100 und 250 Euro liegen können. Es lohnt sich daher, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls Fördermöglichkeiten wie Bildungschecks oder Bildungsgutscheine in Anspruch zu nehmen.

Wie lange dauert der Ausbilderschein?

Die Dauer der Vorbereitung auf den Ausbilderschein hängt stark von der gewählten Lernform ab. Intensivkurse in Vollzeit dauern häufig zwischen einer und zwei Wochen, während berufsbegleitende Teilzeitkurse meist über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen verteilt sind. Online-Kurse bieten zusätzlich Flexibilität, sodass die Kursdauer individuell angepasst werden kann. Die Prüfung selbst umfasst üblicherweise einen schriftlichen und einen praktischen Teil, die meist innerhalb eines Monats absolviert werden können.

Ausbilderschein 2025 – Diese Neuerungen kommen mit dem BBiG

Wie Ab 2025 bringt das neue Berufsbildungsgesetz (BBiG) umfassende Änderungen, die die Anforderungen an Ausbilder und Auszubildende deutlich modernisieren. Schwerpunkte liegen dabei auf Digitalisierung, Flexibilität und der zeitgemäßen Validierung beruflicher Kompetenzen. So werden Wegezeiten zur Berufsschule künftig als Arbeitszeit anerkannt, digitale Ausbildungszeugnisse eingeführt und virtuelle Prüfungsteilnahmen ermöglicht. Ausbildungsbetriebe müssen außerdem digitale Endgeräte bereitstellen und die mobile Ausbildung stärker fördern. Diese Neuerungen setzen einen klaren Rahmen für eine moderne und zukunftsfähige duale Ausbildung.

Wie läuft die Ausbildereignungsprüfung ab?

Die Ausbildereignungsprüfung besteht aus einer schriftlichen Prüfung und einer praktischen Prüfung. Der schriftliche Teil erfolgt meist im Multiple-Choice-Verfahren und prüft theoretische Kenntnisse rund um Ausbildungsmethoden, gesetzliche Rahmenbedingungen und pädagogische Grundlagen. Der praktische Prüfungsteil beinhaltet die sogenannte AEVO-Präsentation oder eine praktische Unterweisung zu einem selbstgewählten Thema sowie ein anschließendes Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss. Die Gesamtdauer der Prüfung beträgt in der Regel etwa zwei bis vier Stunden.

Fazit: Voraussetzungen zum Ausbilderschein sind kein Problem

Sowohl für die persönliche als auch für die fachliche Eignung bestehen nur kleine Barrieren, die meist jeder Arbeitnehmer problemlos erfüllen kann.

Sie sollten lediglich Ratschlag bei der zuständigen Kammer (IHK / HWK) suchen, sofern Sie schon einmal vorbestraft waren oder über keine Ausbildung in Ihrem Beruf verfügen!

Darüber hinaus sollten Sie sich selbst jedoch Fragen, ob der Beruf des Ausbilders tatsächlich Ihre Berufung ist und Ihnen Spaß machen wird.

Die Ausübung des Ausbilderseins erfordert eine hohe Verantwortung, Eigenständigkeit und Beharrlichkeit.

Auch in schwierigen Zeiten dürfen Sie Ihre ruhe Art nicht verlieren und müssen stets konzentriert, klar und verständlich Auszubildende betreuen.

In allen anderen Fällen handelt es sich wohl um einer der schönsten Aufgaben im ganzen Unternehmen!

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Fragen und Antworten

Welche AdA Schein Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Jeder kann den Ausbilderschein machen bzw. Die Ausbildereignungsprüfung ablegen. Es gibt keine Voraussetzungen dafür. Voraussetzungen müssen Sie nur erfüllen, wenn Sie aktiv ausbilden möchten. Dann müssen Sie sowohl über die persönliche als auch die fachliche Eignung sowie Fähigkeiten verfügen.

Ist es schwer, den Ausbilderschein zu machen?

Die AEVO-Prüfung ist mit einer guten Vorbereitung gut machbar und erfordert keine außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse. Wir bieten einen gezielten Vorbereitungskurs an, der Sie optimal auf die Prüfung vorbereitet. Wichtig ist, sich frühzeitig mit den Prüfungsinhalten vertraut zu machen und praktische Übungen ernst zu nehmen. Mit ausreichendem Engagement besteht für die meisten Teilnehmer keine große Hürde.

Wie viel mehr Gehalt erhält man durch einen Ausbilderschein?

Ein Ausbilderschein erhöht oft die Chancen auf bessere Gehälter, da er zusätzliche Qualifikationen und Verantwortlichkeiten mit sich bringt. In der Praxis variieren die finanziellen Vorteile allerdings stark je nach Branche, Position und Region. Typischerweise können Sie mit einem Ausbilderschein jedoch Gehaltssteigerungen zwischen 5 % und 15 % erzielen. Darüber hinaus verbessern sich oft Karrierechancen, was langfristig zu deutlich höheren Einkommensmöglichkeiten führen kann.

Wie kann ich mich auf den Ausbilderschein vorbereiten?

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Simon Link

Simon Link ist Gründer & Geschäftsführer der AEVO Akademie. Als Experte für die Ausbildung der Ausbilder bereitet er Menschen mit einem Online-Ausbilderkurs auf den Ausbilderschein vor. Zusätzlich ist er selbst als IHK Prüfer für AEVO-Prüfungen tätig. Erfahren Sie hier mehr über den Autor oder nehmen Sie direkt Kontakt auf.
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